Frau Dr. med. Natascha Köstlin arbeitet seit 2011 als Assistenzärztin in der Abteilung für Neonatologie am Universitätsklinikum Tübingen und ist seitdem Mitarbeiterin des Labors für Neonatale Immunologie. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung des fetalen und neonatalen Immunsystems und der Kontrolle von Inflammationsreaktionen in der Perinatalzeit. Ihre bisherige Forschungsarbeit befasste sich mit den immunologischen Mechanismen, die zur Erhaltung der feto-maternalen Toleranz in der Schwangerschaft beitragen und die Adaptation des neonatalen Immunsystems regulieren.
Im geförderten Projekt sollen Mechanismen der intestinalen Inflammationskontrolle bei der primären bakteriellen Besiedlung des Neugeborenendarms, also der Entstehung des Darm-Mikrobioms untersucht werden, mit der Frage, wie sich das intestinale Mikrobiom entwickeln kann, ohne dass es zu Inflammationsreaktionen der Darmscheimhaut kommt. Es wird die Rolle von mütterlichen Immuneffektorzellen, den myeloiden Suppressorzellen (MDSC), die über die Muttermilch übertragen werden und in den Neugeborenendarm einwandern, untersucht. Diese Zellen tragen wahrscheinlich dazu bei, dass die Immunantwort des Neugeborenen ganz lokal im Darm moduliert und so die Entstehung des intestinalen Mikrobioms ermöglicht wird. Die erwarteten Erkenntnisse sollen helfen, unkontrollierte Entzündungsprozesse wie die Nekrotisierende Enterokolitis (NEC) oder die Neugeborenen-Sepsis besser behandeln zu können und die Entwicklung des frühen intestinalen Mikrobioms günstig zu beeinflussen.