Univ. Prof. Dr. med. habil. Siegfried Wiersbitzky: In Memoriam (02.01.1940 – 28.05.2023)
Die Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Greifswald nimmt mit Trauer Abschied von Univ.-Prof. Dr. med. habil. Siegfried Wiersbitzky, dem ehemaligen Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin.
Professor Wiersbitzki wurde in Neuruppin geboren, hat überwiegend dort seine Schulausbildung erhalten und mit dem Abitur an der Fontane-Oberschule abgeschlossen. Nach zielstrebigem Studium der Medizin in Greifswald von 1959-1963 promovierte er zum Thema lokales Antikörper-Mangelsyndrom (sIgA) der Luftwege, und legte so den Grundstein für seine klinisch akademische Laufbahn, die sowohl durch die Infektiologie und die Pneumologie bei Kindern- und Jugendlichen geprägt sein sollte.
Nahtlos begann er seine Ausbildung zum Facharzt für Kinderheilkunde, die er 1968 erfolgreich abschloss. Er spezialisierte sich in den Fächern Pädiatrische Pneumologie und Allergologie, Pädiatrische Infektiologie sowie Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin, und erarbeitet sich so eine beispielhaft breite und tiefe klinische Kompetenz in der Kinderheilkunde. Sein wissenschaftliches Interesse galt den Infektionen mit humanem Herpesvirus Typ 6 sowie den Parvo B19 assoziierte Respirationstrakt Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Er habilitierte sich damit im Fach Pädiatrie im Jahre 1973.
Professor Wiersbitzky war von 1969-2005 ununterbrochen an der an der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Greifswald tätig, darunter oberärztlich in der Neonatologie (1969-1971) in der Pädiatrischen Intensivmedizin (1972-1978) und in der Infektiologie (1979-1991) und war in der Zeit auch kontinuierlich wissenschaftlich aktiv, was 1986 zu seiner Ernennung zum außerordentlichen Professor für Pädiatrie an der Universität Greifswald führte.
1991 wurde Professor Wiersbitzky auf die C4 Professur für „Allgemeine Pädiatrie mit den Schwerpunkten Infektiologie, Pulmonologie und Allergologie“ berufen und gleichzeitig zum Direktor der Klinik ernannt. Er war in zahlreichen Gremien der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern als Vorsitzender aktiv, sowie Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats beim Paul-Ehrlich Institut. Er prägte durch sein Direktorat strukturelle und bauliche Weiterentwicklungen der Universitätskinderklinik in Greifswald am Standort in der Soldmannstraße, darunter zählt die Gründung des Zentrums für Kinder und Jugendmedizin mit seinem kinderchirurgischen Kollegen Univ.-Prof. Dr. med. Otto-Andreas Festge. Professor Wiersbitzky gelang es durch Beharrlichkeit in der Förderung und Weiterbildung des klinisch wissenschaftlichen Nachwuchses das Fach in seiner Breite auszubauen und so die Grundlage für die Versorgung der Region Vorpommern im Fach Kinder- und Jugendmedizin zu stärken. Dies ist durch eine beeindruckende Liste von Promotionen, Habilitationen und ausgebildeten Fachärzt*innen sowie Spezialisten im Fach Kinder- und Jugendmedizin, die sich heute mit Trauer an sein Wirken erinnern.
Er war seit 1959 mit Prof. Dr. med. habil. Helga Wiersbitzky (geb. Kurzbein) verheiratet und hinterlässt 3 Kinder, Mark, Claudia und Philipp.
Univ.-Prof. Dr. med. H. Lode
Gf. Direktor
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
Universitätsmedizin Greifswald