Beginn der RSV-Saison in Deutschland: Empfehlung zum Beginn der Prophylaxe bei Risikopatienten
Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) unterstützt die
Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), der Gesellschaft für Neonatologie und Intensivmedizin (GNPI), der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie (GPP) und der Gesellschaft für Virologie / Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten (GfV/DVV)
RSV-Atemwegsinfektionen treten üblicherweise vermehrt in den Wintermonaten, in Deutschland meist zwischen November und März auf. Während der Corona-Pandemie kam es nach dem Ausfall der RSV Saison 2020/2021 zu einem frühen Beginn der Saison 2021/2022 im September 2021, die dann im Januar 2022 in den meisten Regionen endete. In Deutschland wurden in den letzten Wochen in einzelnen Regionen zunehmend Kinder mit RSV-Infektionen der unteren Atemwege in Kinderkliniken aufgenommen. Auch im Praxisnetzwerk AGI Influenza des RKI wurden erste RSV-Infektionen erfasst. Zusätzlich erfolgten die ersten Meldungen über das Labornetzwerk der virologischen Labore in Deutschland.
Die DGPI, GNPI, GPP, DGPK und GfV/DVV empfehlen daher (Stand 14.10.2022):
- ab sofort in Deutschland den Beginn der medikamentösen RSV-Prophylaxe für Hochrisikogruppen gemäß den Indikationen der AWMF-Leitlinie (https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/048-012.html)
- weiterhin RSV v.a. im stationären Bereich in die Differentialdiagnostik bei Kindern mit Atemwegsinfektionen einzubeziehen und eine entsprechende Virusdiagnostik aus Atemwegsmaterialien (Rachenabstrich/Rachenspülwasser) zu veranlassen
— Johannes Liesea, Egbert Hertingb, Philippe Stockc, Alfred Hagerd, Ortwin Adamse, Tobias Tenenbauma für die DGPIa/GNPIb/GPPc/DGPKd/GfVe/DVVe