Ende der RSV-Saison in Deutschland: Empfehlung zur Beendigung der Prophylaxe bei Risikopatienten

(Stand: 18.3.2023, in Ergänzung der Stellungnahme vom 14.10.2022)

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) unterstützt dieStellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), der Gesellschaft für Neonatologie und Intensivmedizin (GNPI), Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie (GPP), Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK) und der Gesellschaft für Virologie / Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten (GfV/DVV).

Die RSV Saison 2022/23 hatte bereits im Oktober 2022 begonnen. Nach einem Inzidenzpeak im November 2022 sind die RSV Erkrankungszahlen v.a. seit Januar 2023 deutlich zurückgegangen. Sowohl im Praxisnetzwerk AGI Influenza des RKI.

als auch im Labornetzwerk der virologischen Labore in Deutschland (https://clinicalvirology.net/de) und dem Online Survey der DGPI werden nur noch vereinzelte RSV-Infektionen gemeldet.

Die DGPI, GNPI, GPP, DGPK und GfV/DVV empfehlen daher (Stand 18.3.2023)

  • ab sofort in Deutschland die Beendigung der medikamentösen RSV-Prophylaxe für Hochrisikogruppen gemäß den Indikationen der AWMF-Leitlinie
  • eine kontinuierliche RSV Surveillance über die Sentinelpraxen des Praxisnetzwerk AGI Influenza des RKI, und den RSV Adhoc Survey der DGPI, um erneute Anstiege der RSV-Inzidenz und den Beginn der Saison 2023/2024 rechtzeitig zu erfassen.

Johannes Liesea, Egbert Hertingb, Philippe Stockc, Alfred Hagerd, Ortwin Adamse, Tobias Tenenbauma
für die DGPIa/GNPIb/GPPc/DGPKd/GfVe/DVVe

Korrespondierender Autor:
Prof. Dr. Johannes G. Liese, MSc
Universitäts-Kinderklinik
Pädiatrische Infektiologie und Immunologie
Josef-Schneider-Str. 2
97080 Würzburg
E-mail: liese_j@ukw.de